Magnesium ist an über 300 enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt. Magnesium ist für den Protein-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, die Nervenleitung, Muskelkontraktion, den Cholesterinstoffwechsel, die Temperaturregulation, Detoxifikation und für gesunde Knochen und Zähne von Bedeutung. Auch auf Herz und Blutgefäße hat Magnesium einen günstigen Einfluss: Es trägt dazu bei, das Blut dünn zu halten, entspannt die Blutgefäße und wirkt der Erhöhung des Blutdrucks entgegen. Eine zu geringe Zufuhr von Magnesium mit der Nahrung ist nichts Ungewöhnliches. Faktoren wie Stress, Durchfall, Erbrechen und ein hoher Zuckerkonsum senken den Magnesiumstatus.
Quellen
Gute Magnesiumquellen sind Kakao, Schalentiere, Nüsse, Sojabohnen, grünes Gemüse und Vollkorngetreide.
Qualitätsaspekte
Magnesiumbisglycinat ist eine hervorragende Einnahmeform von Magnesium. Hierbei ist jedes Magnesiumion zangenartig und stabil von zwei Molekülen der Aminosäure Glycin umschlossen (chelatisiert), wodurch eine Art Ringstruktur gebildet wird, in deren Zentrum sich das Mineral befindet. Das Wort „Chelat“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Krebsschere“ (siehe Abbildung).
Dieses Magnesium-Aminosäure-Chelat hat eine höhere Bioverfügbarkeit als andere Magnesiumverbindungen wie zum Beispiel Magnesiumoxid. Der Grund dafür ist, dass die Bindung zwischen dem Magnesium und der Aminosäure in einem Chelat so stark ist, dass sie unter dem Einfluss der Magensäure nicht aufspaltet – ganz im Gegensatz zu anderen Magnesiumverbindungen. Dies hat den Vorteil, dass das Magnesiumbisglycinat als Aminosäureverbindung den Dünndarm erreicht und dort mit Hilfe von Aminosäurerezeptoren resorbiert wird. Wie bekannt, werden Aminosäuren vom Körper hervorragend resorbiert. Und Glycin, die kleinste Aminosäure, erst recht, weshalb sie hier konkret ausgewählt wurde. Das Problem mit Mineralstoffverbindungen (z. B. Citraten und Oxiden), die im Magen-Darm-Trakt zerfallen, besteht darin, dass ein elektrisch geladenes Magnesiumion entsteht, das sich an nicht resorbierbare Stoffe aus der Nahrung (wie z. B. Phytate) anlagern kann oder hinsichtlich der Resorption mit anderen Mineralstoffen in Konkurrenz tritt. Und darunter leidet die Bioverfügbarkeit. Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Menschen Magnesiumbisglycinat – auch in höherer Dosis – besser vertragen als andere Magnesium-Ergänzungsmittel. Bei Magnesiumbisglycinat, das nach dem patentierten Albion-Verfahren produziert wurde, können Sie sicher sein, ein echtes Aminosäurechelat vor sich zu haben.
Anzeichen eines möglichen Mangels
Inappetenz, Übelkeit, (chronische) Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Nervosität, Reizbarkeit, erhöhte Stressempfindlichkeit, Schwindelgefühl, (Spannungs-) Kopfschmerz, Muskelkrämpfe, Muskelverspannungen, Muskelschwäche, Tremore, Bronchiale Hyperreaktivität und Abnahme der Lungenfunktion, Kalkablagerung im Gelenkknorpel.
Indikationen
- Abgesenkter Magnesiumstatus oder Magnesiummangel (siehe Anzeichen eines möglichen Mangels)
- Erhöhter Magnesiumbedarf (Erbrechen, übermäßiges Schwitzen, Alkoholkrankheit, zystische Fibrose, chronische Nierenerkrankungen, Malabsorption)
- Hypertonie
- Herzrhythmusstörungen (auch Prävention)
- Präeklampsie, Eklampsie
- Herzversagen (auch Prävention)
- Ischämische Herzerkrankung
- Angina pectoris
- Mitralklappenprolaps
- Schlaganfall
- Asthma
- Diabetes Typ 1 und 2, Diabeteskomplikationen
- Metabolisches Syndrom (auch Prävention)
- Hyperlipidämie
- Abnahme des Hörvermögens
- COPD
- Fibromyalgie
- Stress, Angst
- Beinkrämpfe während der Schwangerschaft
- Migräne
- Prämenstruelles Syndrom
- Dysmenorrhoe (Regelschmerzen)
- Prävention von Wechseljahresbeschwerden
- Gallensteine (auch Prävention)
- Osteoporose
- Osteoarthritis (Arthrose)
- Nichtalkoholische Steatohepatitis
- (Spitzen-) Sport
- Depressionen
- Katarakt-Prävention
- Abhängigkeiten (Alkohol, Tabak, Drogen)
- Nierenstein-Prävention
Kontraindikationen
- Schwere Nierenfunktionsstörung
Anwendungshinweise
- Allgemeine Erhaltungsdosis: 200 mg Magnesium pro Tag
- Allgemeine therapeutische Dosierung: 400 mg pro Tag (oder nach dem Ermessen eines Experten für orthomolekulare Medizin eine höhere Dosis über einen begrenzten Zeitraum)
Wechselwirkungen
Verschiedene Arzneimittel können den Magnesiumstatus senken, darunter Abführmittel, Thiaziddiuretika, Schleifendiuretika, Protonenpumpenhemmer, Beta-2-Agonisten, Digoxin, Aminoglycoside, ACE-Hemmer, Amphotericin B, Cisplatin, Carboplatin, Cyclosporin, Pentamidin, Foscarnet, Tacrolimus, Corticosteroide und Cetuximab. Eine Magnesium-Supplementierung kann angebracht sein.
Magnesium kann die Resorption bzw. Wirksamkeit von Arzneimitteln wie z. B. Antibiotika (Tetracycline, Fluorchinolone), Biphosphonaten, Chlorpromazin, Digoxin und Schilddrüsenhormonen verringern. Nehmen Sie ein Magnesium-Supplement vorzugsweise mindestens zwei Stunden vor oder nach eventuellen Arzneimitteln ein.
Kaliumsparende Diuretika können die Magnesiumausscheidung verringern. Seien Sie daher mit der Magnesium-Supplementierung vorsichtig.
Magnesium kann die Wirkung von Muskelrelaxantien verstärken.
Magnesium kann den Bedarf an oralen Antidiabetika durch Verbesserung der glykämischen Kontrolle senken.
Sicherheit
Bei Personen mit normaler Nierenfunktion hat Magnesium eine geringe Toxizität, ein Zuviel wird schnell über die Nieren ausgeschieden. Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion muss der Magnesium-Blutspiegel gut im Auge behalten werden. Magen-Darm-Beschwerden wie z. B. Durchfall und Übelkeit können bei Dosierungen ab 250 mg Magnesium pro Tag auftreten. Der UL (Tolerable Upper Intake Level) für Magnesium (nur aus Nahrungsergänzungsmitteln) wurde auch deshalb auf 250 mg/Tag festgelegt. Vergiftungserscheinungen durch eine zu hohe Magnesiumeinnahme (toxische Hypermagnesiämie mit Gesichtsrötung, Übelkeit, Erbrechen, Verlust von Muskelreflexen, Muskelschwäche, Schläfrigkeit, Bradikardie, Hypotonie, Durchfall und EKG-Abweichungen) wurden bei Dosierungen oberhalb von 2500 mg Magnesium pro Tag (also dem mindestens 10-fachen UL) festgestellt.
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